Ein Vaterschaftstest bringt Klarheit in die Abstammungsverhältnisse, wenn Zweifel bestehen, ob ein Mann tatsächlich der biologische Vater eines Kindes ist. In den allermeisten Ländern darf ein Vaterschaftstest nur mit Zustimmung der Beteiligten durchgeführt werden.
Die DNA-Analyse ist der zuverlässigste Weg, um die familiäre Beziehung zwischen einem Vater und seinem vermeintlichen Sohn zu bestätigen oder zu leugnen.
Ein Vaterschaftstest ist natürlich nicht kostenlos. Einen privaten Vaterschaftstest zahlt der Auftraggeber. Kosten kann ein Vaterschaftstest ungefähr zwischen 150 und 400 Euro, teils aber auch mehr. Der genaue Preis hängt vom Anbieter, von der Anzahl der analysierten DNA-Marker und der Anzahl der in die Analyse einbezogenen Personen ab. Weigert sich ein Beteiligter, einen Vaterschaftstest durchführen zu lassen, kann die gerichtliche Feststellung beantragt werden.
Vaterschaftstest in der Schwangerschaft
In besonderen Fällen darf ein Vaterschaftstest bereits während der Schwangerschaft durchgeführt werden. Ein solches pränatales Abstammungsgutachten ist in Deutschland nur erlaubt, wenn ein Arzt vermutet, dass das Ungeborene durch eine Vergewaltigung oder einen sexuellen Missbrauch gezeugt wurde. Behörden können dann den Vaterschaftstest vor der Geburt anordnen. Privat darf man ihn nicht durchführen lassen.
Beim nicht-invasiven pränatalen Vaterschaftstest wird Blut der Mutter und der Mundabstrich des vermeintlichen Vaters entnommen, um ein genetisches Profil zu erstellen, das die freie fötale DNA im mütterlichen Blut mit der DNA des vermeintlichen Vaters vergleicht. Dieser Test ist zu 99 % genau und kann ab der zehnten Schwangerschaftswoche durchgeführt werden.
Der invasive pränatale Vaterschaftstest wird als invasiver Test eingestuft, da die fötale DNA durch Entnahme des Fruchtwassers durch einen Eingriff namens Amniozentese gewonnen wird. Die Gewinnung von Fruchtwasser muss von einem Gynäkologen durchgeführt werden. Aus diesem Grund muss der behandelnde Arzt die Mutter ermächtigen, diesen Test durchzuführen. Dieser Test kann zwischen der 16. Bis 20. Schwangerschaftswoche durchgeführt werden. Anders ist das in Österreich und der Schweiz. Dort darf ein pränataler Vaterschaftstest privat durchgeführt werden.
Wo kann man einen Vaterschaftstest machen?
In Deutschland und Österreich kann man einen Vaterschaftstest beim Frauenarzt, im Krankenhaus oder in der Apotheke durchführen lassen. Vaterschaftstest-Boxen gibt es auch im Internet, inklusive aller benötigten Materialien und Formulare. Die Probengewinnung muss dann allerdings in Anwesenheit eines neutralen Zeugen und mit Zustimmung der Beteiligten erfolgen, damit sie rechtlich anerkannt wird. Die Anbieter arbeiten in der Regel mit von den Behörden zertifizierten Laboren zusammen, sodass die Testergebnisse gerichtlich verwertbar sind.
Nach dem Vaterschaftstest dauert es einige Tage, bis das Ergebnis vorliegt. Das Ergebnis sagt aus, ob eine Vaterschaft vorliegt oder nicht. Konkret kann ein Vaterschaftstest eine Vaterschaft zu 100 Prozent ausschließen oder mit einer Wahrscheinlichkeit von 99,9 Prozent bestätigen. Die Tests sind sehr zuverlässig, so kann ein Vaterschaftstest-Ergebnis praktisch nicht falsch sein.